Trojan History

Pre-History

Der Ursprung der ganzen Geschichte ist im September 1994 zu suchen. Völlig unerfahren an sämtlichen Instrumenten, die es so auf der Welt gibt, beschlossen die Herren Gärtner, Klar, Herrmann und Schulze die Band Dark Demons zu gründen. Natürlich kam anfangs nur Krach bei der ganzen Sache ´raus. Ab und zu wurden Songs von Black Sabbath, Judas Priest, Iron Maiden sogar Slayer angestimmt, aber eben nur angestimmt. Aber so nach ungefähr drei Monaten entstanden wirkliche, eigene Kompositionen. Der Herr Klar stieg irgendwann aus und versuchte ´was eigenes auf die Beine zu stellen, d.h. Herrmann mußte den Baß spielen.

Wir hatten ´nen ziemlich großen „Sänger“-Verschleiß, es müßten so an die 4-5 Typen im ersten Jahr gewesen sein, bis sich der Herrmann entschloß, auch noch hinters Mikro zu gehen.

Wir hatten neben dem Saufen, Drogen ausprobieren und Proberaum demolieren, noch ein weiteres Hobby: den Bandnamen wechseln: Trial of Death, Tribal of Death, Tenetricus Exidium, Chrimson Children und Chrimson Thorns. Unter diesem Namen hatten wir auch unseren ersten Gig beim Christmas-Metal-Meeting 1995 in Gorbitz, zusammen mit Klars neuer Band Pleasure & Pain und Greedy Vulture. Eine famose Doublebass-Version von „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ war der Höhepunkt unseres Auftritts.

In verschiedenen Kneipen haben wir den Herrn Beissert kennengelernt und wollten, daß er bei uns singt, der hatte aber so richtig keinen Bock. Bis wir einmal in der A19 probten. Beissert hatte dort seine Kombo C.O.C. am laufen und hing dort rum, also hat er sich irgendwann das Mikro geschnappt und eine wirklich coole Version von „Fear“ gesungen, damit war er dabei. Zwar mußte er noch ein Duellsingen gegen ´nen anderen Typen durchstehen, gewann es aber souverän. Zu dieser Zeit (Januar1996) hatten wir auch noch einen Mentor Namens Tim Schröder, der uns ein wenig in Sachen Arangements, Songwriting u.s.w. unter die Arme griff. Er hat uns geholfen, das Komponieren nicht als Arbeitsakt, sondern als Moment des kreativen Schaffens zu verstehen. Mit seiner Hilfe haben wir nun den Beissert eingearbeitet.

Der Debut-Gig sollte einer der peinlichsten unserer ganzen Karriere werden. Herrmanns Baßsaite riß und keine, wirklich keine der anwesenden anderen Combos hatte ´ne Ersatzsaite geschweige denn überhaupt einen Basser zur Hand, also mußten wir nach zwei Liedern canceln. Das war uns aber eine Lehre für die Zukunft.

Mit der Zeit machten wir uns Gedanken über einem zweiten Gitarristen und kurzerhand wurde der Herr Manke von unserem Sänger angeschleppt. Somit war die MARK I Besetzung komplett.

MARK I

Die MARK I-Besetzung bestand aus folgenden Musikern: S. Beissert (voc), Gärtie (git), S. Louis Manke (git), Herrmann (bass) und S. Schulze (dr). Obwohl Louis schon dabei war hatten wir noch ein paar Gigs zu viert zu absolvieren, da er noch nicht alle Songs ´drauf hatte. Die gloreichsten waren der Auftritt vor´m Theater der Jungen Generation, den wir nach zehn (!!) Minuten abrechen mußten, weil wir zu laut waren und ein Bandwettstreit, bei dem wir mit einer überwältigenden Mehrheit den ersten Preis gewannen.

Im Sommer 1996 nahmen wir unser erstes Demotape auf: „Hang ´em High“. Während der Aufnahmen stellten wir fest, daß eine White Metal-Band schon Crimson Thorn hieß, ergo: neuer Bandname mußte her. Wir haben uns die Köpfe zerbrochen und wir streiten uns heute noch wer nun zuerst auf DEN Namen gekommen ist. Fakt ist das zu diesem Zeitpunkt nur der Herrmann, der Beissert und ich im Studio anwesend waren. Wie wir ´drauf gekommen sind, verrate ich nicht, auf alle Fälle hießen wir ab diesem Zeitpunkt TROJAN. Es schien Anfangs so, als ob der Name uns Ünglück bringen sollte, ich bekam barbarisch ein´s auf die Schnauze, wir stritten uns dauernd mit Gärtie und zu guter letzt mußten wir das ganze Tape noch einmal aufnehmen. Egal.

Am 31.1. 1997 stellten wir unser Material zum ersten mal zu fünft auf der Bühne vor. Wir spielten vor Tiananmen und Boiled Kilt im Panzerhof vor ausverkaufter Hütte. Der Siegeszug begann.

Die Streitigkeiten mit Gärtie nahmen zu, im März 1997 verließ er die Band. Wir testeten viele andere Gitarristen, aber der richtige schien so recht nicht darunter zu sein. Außerdem kam noch dazu, daß ich mit einer Gelenküberlastung zu tun hatte. Die Ärzte meinten, ich solle mit Schlagzeug spielen aufhören, aber FUCK OFF! Wir zogen nach Coswig ins „Exil“ zum proben und versuchten ersteinmal zu viert etwas auf die Beine zu stellen, war aber nicht wirklich das Gelbe vom Ei. In einer Kneipe (wo auch sonst) fanden Beissert und Herrmann in einer Anzeige ´nen Typen, der eine Metalband suchte, die „härter und härter“ war. So einen brauchten wir. Der Typ kam vorbei, wir jamten und es funktionierte. Ab 5. Juli 1997 war Junkie in der Band.

MARK II

Von den alten Songs übernahmen wir nur „Fear“, der Rest wurde neu geschrieben. Mit Junkie war gutes Arbeiten, so daß wir im August 97 schon unseren ersten Gig mit der MARK II Besetzung absolvierten, zusammen mit der Band Forlorn (heute Charon) im „Extra“, ein wirklich abgefucktes Teil mit ´ner dreieckigen Bühne. Dort lernten wir auch unseren zweiten Manager Enni kennen. (Der erste war der Tuhl, welcher uns den Panzerhof-Gig besorgte). Es folgten Auftritte mit den Hartmanns , M.C.B. und Fangorn. Im Dezember gingen wir in die Nuclear Studios vom Mike Demnitz um unser zweites Demotape aufzunehmen. Es war scheiße kalt und Beisserts Stimme war total im Arsch, aber wir mußten durch. Das Resultat war „Dragonrider“. Drei Songs absoluter Old-School Metal.

Nach den Aufnahmen begannen wir zu spielen und zu spielen und zu spielen. Angefangen im Januar auf der Release Party von Fangorn im Güntzclub, auf der wir natürlich die Lautesten waren über den Müllerbrunnen, das Kino Coswig, das Jugendhaus Neukirch, dem BC in Halle und dem Steg (beide zusammen mit Agod ) und noch viel mehr. Auf das Demotape bekamen wir gute als auch schlechte Kritiken, aber das Wichtigste; u. a. auch ´nen Produktionsvertrag von Fair-Produktions aus Wuppertal. Wir also (im Juni) zu fünft in Junkies Fiat Punto dort hingefahren, uns alles angeschaut die Verträge durchgesprochen und das neue Material vorgestellt. Die Aufnahmen sollten im September geschehen. Wir feilten so lange an den Songs ´rum und Ende August ging´s los. Es war das erste Mal, daß wir mit richtig gutem Aufnahme-Equipment gearbeitet haben, außerdem kitzelte der Produzent uns immer noch ein Fünkchen mehr heraus. Das einzige Problem war eigentlich nur das Hin- und Hergefahre (Dresden-Wuppertal), sowie dieses elendige Warten im Studio, was man aber mit Bier trinken totschlagen konnte. Im Dezember hatten wir jedenfalls das fertige Produkt in den Fingern. Die EP „Counterblast“, absoluter Metal wie er im Buche steht.

Die Releaseparty im Januar war der absolute Hammer, wir haben das Brennhaus zum Platzen gebracht und ein riesiges Fest zusammen mit Saxorior gefeiert. Danach folgten unendlich viele Liveauftritte, sogar eine Mini-Tour mit Backslash und den Gladiators (Steel Attack Tour – hüstel), welche aber eher unrühmlich endete. Absoluter Überhammer war der Gig auf dem 10. Rothenburger Open-Air vor den Blind Passengers. 2500 Menschen feierten mit uns.

Wir haben uns echt den Arsch aufgerissen, ein Haufen Opfer gebracht (Beziehungen und so´n Scheiß), Stress aufgehalst (Hunderte von Kilometern gefahren, oft gleich nach Schicht und so) und unsere letzte Kohle hergegeben. Wir haben unser ganzen Leben mittlerweile nach der Band gerichtet. Außerdem waren wir eine Einheit, die komme was wolle, zusammengehalten hat. Natürlich, und das ist heute immer noch so, sind einige Leute der Meinung unbedingt ihren beschissenen Senf dazu geben zu müssen, aber wir haben d´rauf geschissen.

Mittlerweile sind wir wieder nach Dresden gezogen, in einen Proberaum ganz für uns allein. Was kommt nach einer EP? Genau, ein ganzes Album. Wir machten uns also an die Arbeit und haben wirklich geile Songs geschrieben. Als wir dann im Februar 2000 das Album mit Hilfe eines guten Freundes aufnahmen haben wir uns ein bißchen überschätzt; wir waren eigentlich noch zu unreif um uns selber zu produzieren. Nun, wir haben das beste d´raus gemacht, das Ergebnis lag im Mai mit „Superiority, Honesty & Heavieness“ vor. Plattenverträge blieben uns verwehrt, obwohl ich dazu sagen muß, das wir es auch nie richtig konsequent versucht haben.

Wir bekamen richtig gute Mucken mit Grave Digger, Rage, Factory of Art u.n.v.m. Dieses Jahr hatten wir auch ´nen Haufen Festival-Mucken, eine geile Zeit…

Mit der „Superiority…“ hatten wir uns musikalisch entwickelt. Diesen Weg wollte aber Junkie nicht mit einschlagen. Man hat auch gesehen, daß er sich die letzten Monate die er dabei war, nicht mehr wohl gefühlt hat (musikalisch gesehen). Er verließ die Band Anfang August 2000.

MARK III

Als ich auf ein Festival fahren wollte, bekam ich während der Fahrt dorthin einen Anruf, daß ich schleunigst nach Dresden zurückkommen solle, weil wir einen Studioaufenthalt gewonnen hätten. Ich also zurück und da wir keine Songs hatten, die Aufnahmen aber die folgende Woche stattfinden sollten, haben wir uns kurzerhand das Wochenende im Proberaum eingeschlossen. Am Sonnabend bekam Louis einen Anruf von einem gewissen Herr Mehrheim, der war g´rad aus´m Urlaub zurück. Wir haben ihn in den Proberaum beordert, ihm die ganze Geschichte erzählt und dann gefragt ob er mitmachen will. Er hat „ja“ gesagt. Somit war die MARK III-Besetzung komplett. Wir haben dann die 3-Track CD „3 hostile Songs“ im Koltron aufgenommen. Wieder hat sich eine kleine Entwicklung in der Musik vollzogen, wir waren etwas rock´n´rolliger geworden. Natürlich wollten wir wieder ´raus auf die Bühnen. Wir zockten viele Gigs mit Goldrush zusammen runter aber irgendetwas war vom Gefühl her seltsam. Das merkte auch Rico (Mehrheim). Er stieg Anfang 2001 wieder aus um sich vollständig Goldrush zu widmen.

MARK IV

Wir hatten die Schnauze voll und haben ganz einfach zu viert weitergemacht. Dem Louis war das recht so konnte er sich wenigstens mal ausleben. Nur gab es trotzdem ein paar Probleme zu bewältigen: Der Herr Manke hatte zusätzlich in einer EBM-Combo angeheuert. Die sind ziemlich gut dabei. Irgendwann überschnitt sich ein Auftrittsdate von denen mit einem von uns. Tja, er hatte sich für Terminal-Choice entschieden. Noch niemals in unserem ganzen Bestehen haben wir ein Gig-Angebot abgelehnt, es sei denn wir hatten schon ´nen anderen Auftritt. Nach einem Gespräch zwischen Manke und Beissert entschied sich Louis auszusteigen, hat uns aber angeboten einen neuen anzulernen. Das war im Februar. Wir hatten aber noch ein paar wirklich coole Mucken (Turbo Ac´s, King Diamond) zu bestreiten. Die hat er noch mitgemacht, danach war erst mal Schicht für die Band Trojan.